Chen Qiulin

Video-Installation

Chen Qiulin (geb. in Wanxian) arbeitet vornehmlich im Medium Video. Für die Arbeiten „Farewell Poem“ und „Farewell my Concubine“ hat sie sich an die Schauplätze umfassender urbanistischer Transformation in unmittelbarer Nähe ihres Heimat- und Wohnortes begeben. Sie heissen Yunyng, Fengjie, Wusham und Dachang. Alle diese Orte wurden ab Mitte der 1990er Jahre zerstört und werden in kürzester Zeit vollständig von der Landkarte verschwunden sein und dem Three Georges Dam Platz machen. In diesen Arealen wurde 1993 auch das Filmepos „Farewell my Concubine“ von Chen Kaige gedreht, das in acht Kapiteln einen Blick auf die chinesische Gesellschaft zwischen 1924 und 1977 wirft und bei den Filmfestspielen in Cannes 1993 die Goldene Palme gewann. Wenn Chen Chiulin diese Orte von jugendlichen Paaren in modischer Kleidung und traditionellen, leuchtend-farbigen Gewändern aus wehenden Stoffen durchstreifen lässt, spielt sie mit der mittlerweile doppelten Geschichte dieser Orte, denen schon ein Platz in der Filmgeschichte sicher ist. Ihr Video spielt sich in einer Atmosphäre schönen Verlustes ab. Statt anzuprangern nutzt sie die Szenerie, um Schönheit, Schönlinigkeit und Leichtigkeit hineinzukomponieren. Im Kontrast zu Modeaufnahmen, die diese Orte auch gerne aufsuchen, sind ihre Arbeiten nicht in den kommerziellen Kreislauf eingeschlossen, um in diesem aufzugehen. Sie entziehen sich auf Dauer.

Facebook