Irene Drexl

Nitrofrottage

Irene Drexl setzt mit ihren Arbeiten kleine Denkmale der urbanen Ödnis. Bruchstücke, als seien es Teile von abgebrochenen Gesimsen, zeigen in hingewischten Fotoausschnitten, Raster und Muster. Was die Kunst als seriell genießt, was den Mathematiker freut, was industrieller Fertigung nützt, das bedeutet fürs Stadtbild Eintönigkeit. Irene Drexl bringt das klug auf den Punkt. ­ (Simone Dattenberger)
Irene Drexl isoliert architektonische Strukturen aus dem städtischen Umfeld. Mittels Fotografie von Fassadenausschnitten oder Architekturdetails löst sie bauliche Strukturen aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang. Diese Fotos werden durch Nitrofrottage auf Gipskuben übertragen.
Aus Balkonen eines Wohnblocks, um 90°Grad gekippt, wird eine räumliche Struktur, die gänzlich neue Assoziationen zulässt. Durch den schnellen, nicht vollkommen kontrollierbaren Arbeitsprozess der Nitrofrottage und die spezielle Oberflächenbeschaffenheit der Gipskuben entsteht eine an Fresken erinnernde Bildqualität.
Eine Widererkennbarkeit dieser Orte bleibt dem Betrachter meist verwehrt -der Betrachter ist aufgefordert, der ihm gewohnten und vertrauten Stadtlandschaft mit „neuen Augen“ zu begegnen.

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