Noortje Haegens – Loop

Zum 15. Mal ist in der Neuen Galerie Landshut eine Präsentation niederländischer Kunst zu erleben. Im Rahmen des Künstleraustausches mit der Stichting IDFX zeigt die Künstlerin Noortje Haegens Fotografie und Videokunst. Dabei ist überraschend, dass nicht nur den Fotografien, sondern auch den sorgsam gerahmten Video-Objekten eine eigentümliche Mischung aus Ruhe und tänzerischer Bewegung zu eigen ist. Dies hat sehr viel mit der Entstehung dieser Arbeiten zu tun. Immer wieder sondert sich die Künstlerin für Wochen oder Monate von der Außenwelt ab, durchwandert abgelegene Landschaften und verbindet dort eine sehr existentielle Wahrnehmungsweise mit einem Spiel der Realitätsbehandlung, die sie in ihren Fotografien und Videoarbeiten den Betrachter nachempfinden lässt. Es sind Momentaufnahmen des künstlerischen Prozesses, welche die Landschaft so konkret und vollständig wie möglich erleben lassen. Während die Fotografien und Video-Objekte allerdings zunächst eine entspannte, verlangsamte, manchmal beinahe choreographische Bewegung vermitteln, enthalten sie jeweils ein irritierendes Moment, welches den Betrachter berührt und herausfordert. Ihm wird nicht die Erhabenheit der Landschaft vor Augen gestellt, sondern er wird selbst zum Betrachtenden, zum Subjekt der Wahrnehmung.
Noortje Haegens absolvierte 2011 die St.-Joost-Akademie in Breda und arbeitet seither als freischaffende Künstlerin. Ihre künstlerischen Exkursionen führen sie immer wieder für Monate in isolierte Orte und abgelegene Gegenden, wie etwa ein Kloster in Holland, eine Wanderreise über lappländische Hüttenwege oder in die trockenen Hügellandschaften Portugals. Noortje Haegens selbst sagt: „Es sind Konfrontationsperioden. Durch eine radikale Trennung von Gesellschaft und ohne Leistungsdruck bin ich künstlerisch sehr produktiv. Bei meinen Wanderungen bemerke ich, dass sich meine Sinne verlangsamen, dass mir dies durch die Bewegung und die Kraft der Stille zunehmend leichter fällt. Wie eine Landschaft durch diese langsamere Weise des Seins wahrgenommen wird, ist für meine Arbeit von großer Bedeutung.“
Die Ausstellung dauert bis zum 27. Mai und ist geöffnet Donnerstag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr.

 

 

 

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