Im Wohnzimmer der Großmutter sieht das Kind mitten in der Nacht schwarz-weiße Bilder auf dem Bildschirm des einzigen Fernsehers in seiner Familie. Das Bild flackert. Das Kind hört eine Sprache, die es nicht versteht.
Es sieht eine Figur, die aus einer Kapsel steigt, sich vorsichtig eine Leiter hinunterbewegt und dann auf dem Boden steht.
Damals wusste es nicht, was der Mond ist.
LANDUNG Zeichnung – Geschichte – Film – Pfannkuchen
Eröffnung am Freitag, 21. Oktober 2016 um 20 Uhr
Ausstellungsdauer: 22. Oktober – 13. November 2016
Öffnungszeiten: Do-So 14-17 Uhr
Es ist Nacht und es ist der 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr als Neil Armstrong seinen Fuss auf die Oberfläche des Mondes setzt. Dies ist eine der ersten Erinnerungen des Zeichners Christoph Lammers.
In der Ausstellung LANDUNG von Christoph Lammers ist erstmalig ein Gesamtkunstwerk von früheren Arbeiten und neuen Zeihnungen zu sehen, in denen der Mond eine wichtige Rolle spielt. Zeichnungen, Text, Fotografie und Film lassen einen Einblick in die Schaffensprozesse des Künstlers zu und machen Zusammenhänge sichtbar.
Auf seinem Weg durch die Welt sammelt Christoph Lammers die Themen für seine künstlerische Arbeit. Die pulsierende Dynamik seiner poetischen Zeichnungen zieht den Betrachter sofor in den Bann, unabhängig davon ob großflächige Wandarbeit oder konzentrierte, kleinformatige Papierarbeiten. Enegiegeladene, bewegte Netze aus Linien, schnell verwischte Flächen und kraftvolle Kratzer bis zum Bilduntergrund lassen die intensive, vertiefte Auseinandersetzung des Künstlers mit seinem Werk erkennen. Ein temperamentvoller, energischer Tanz, der die unterschiedlichsten Erzählungen für einen Moment festzuhalten scheint.
„Ich konzentriere mich auf Materialien wie Kohle und Tusche. Als zusätzliche Kraft bediene ich mich der reinsten aller Substanzen – Wasser und Licht. Das Wasser hilft mir Flächen und Linien aufzubrechen. Durch das Fließen entwickelt sich organisches Eigenleben im Bild“, sagt Lammers.
Christoph Lammers zeichnet im Atelier und im öffentlichen Raum. Im Verlauf raumgreifender Performances entwickeln sich Gesamtkunstwerke. Sie entstehen durch gemeinsames Agieren von Musikern mit Tänzern und dem bildenden Künstler. Diese Aktionen sind auch in Museen und Kirchen zu erleben. Seine kleinformatigen Werke – Zeichnung und Lithografien – finden ihr Publikum in internationalen Galerien und Kunsträumen.
