Julien Viala

câble, spot, ruban adhésif, objets divers, couleur

 

Julien Viala
Interventionen im Raum

Schon die Einladungskarte, die Julien Viala für seine Ausstellung in der Neuen Galerie Landshut gestaltet hat, irritiert: Das, was üblicherweise die sachlich-informative Rückseite darstellt, wird kurzerhand zum Kartenmotiv – die Rückseite bleibt leer.
In seinen minimal-invasiven Interventionen gelingt es Julian Viala immer wieder, das Erwartete ins Schwanken zu bringen, indem er das scheinbar Banale, Nebensächliche in seiner konstituierenden und das Augenscheinliche maßgeblich beeinflussenden Rolle dem Betrachter vor Augen stellt.
Dafür genügen Julien Viala knappe, aber wohlkalkulierte Eingriffe in das vordergründig Gegebene, wobei er häufig äußerst simple Materialien und Arbeitsweisen einsetzt: ein gebogenes Rohr, das in den Raum gekantet wird, einige Stücke von farbiger Folie oder Plexiglas, die miteinander in einer kurzzeitigen Konstellation verbunden werden. Genau besehen handelt es sich um hybride De-Kompositionen aus Architektur und Objekt, aus Zitaten vorhergehender Ausstellungen und Reaktionen auf den spezifischen Raum.
Dabei sind die Klebungen, Verbindungen, die Relationen zwischen Oberflächen, Körpern und dem umgebenden Raum mit äußerster Präzision gesetzt und penibel ausgeführt.
So ist sich der Betrachter nie ganz sicher ist, ob er nun einem Zustand des Ausstellungsaufbaus oder einer künstlerischen Arbeit gegenüber steht, die sich selbst gerade vor seinen Augen vollendet.
Dies führt zu einer ambivalenten Wahrnehmung, welche die sinnliche Qualität, die kompositorische Kraft und die bestechende Präzision der installativen Versatzstücke stets mit deren Armut, Gewöhnlichkeit und Offenheit in Einklang bringen muss.

 

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