LOEK GROOTJANS

STORAGE FOR DISTORTED MATTER

LOEK GROOTJANS
STORAGE FOR DISTORTED MATTER (Case C.G. / N.G.J.)5. Mai – 27. Mai 2012

Kuratiert von Dorien Eggink und Paul Hagenaars,
Stichting Idee Fixe, Breda (NL)
Eröffnung am Freitag, 4. Mai 2012, 20:00 Uhr

Do – S0 15:00 – 18:00 Uhr
Führungen auf Anfrage

Am Montag, den 21.5. 2012 ab 18:00 Uhr zeigt die Neue Galerie in einer Feierabendschau eine Waschaktion sowie nonstop bis 21:00 Uhr niederländische Kurzfilme, die auch ohne Sprachkenntnisse zu verstehen sind. Der Eintritt ist frei.

mit freundlicher Unterstützung durch die Botschaft der Niederlande in Berlin,
die Stadt Landshut und die Sparkasse Landshut

Storage for Distorted Matter
Speicher fuer verwandelte Materie


Loek Grootjans (1955) studierte Fotografie, Malerei und Philosophie. Er wurde zunächst bekannt als Maler von monochromen Leinwänden. Doch in den letzten Jahren hat er zunehmend auf den Kontext fokussiert, in dem seine Arbeit präsentiert wird. Hier untersucht er das Verhältnis des Kunstwerks mit seinem Raum, seinem Urheber, der Gesellschaft und der Öffentlichkeit. Grootjans ‚Arbeit zeigt sich in ständig wandelnden Formen, welche Installationen, Performances (oft mit Schauspielern, Statisten und Künstlern), Wandbilder, Zeichnungen, Texte und Publikationen umfassen. Diese Werke werden als die „Abteilungen“ einer Stiftung vorgestellt: die ‚Foundation for the Benefit of the Aspiration and the Understanding of Context“.

Grootjans sucht intensiven Kontakt mit der Öffentlichkeit und will die Diskussion über Kunst im Allgemeinen und seine Arbeit im Speziellen anregen. Sein Ansatz ist philosophisch und poetisch, aber immer auch von einem humorvollen Radikalismus, der an das Absurde grenzt.
Im Jahr 2008 begann Grootjans mit dem Aufbau seines „Storage for Distorted Matters“ (Speicher für verwandelte Materie).
Die Ausstellung „Case CG / NGJ“ in der Neuen Galerie Landshut ist Teil dieses Speichers, eine Installation über die Erinnerung Grootjans anhand seiner verstorbenen Eltern. Grootjans trug alle Kleider seiner Eltern zusammen. In der Neuen Galerie wird diese Kleidung gewaschen. Das Wasser wird gesammelt und in Flaschen abgefüllt. Diese werden wiederum – als Teil dieses Work in Progress – im Museum Bommel van Dam (NL) gezeigt werden, außerdem in der Ausstellung „Kunst- und Wunderkammer – Revisited“ in Landshut.

Loek Grootjans hat an vielen Orten im In-und Ausland, darunter Barcelona, Madrid, München und Paris ausgestellt. Einzelausstellungen hatte er zuletzt im Museum De Pont in Tilburg, im Museum Bommel van Dam in Venlo sowie im SMAK in Gent. Im Jahr 2009 wurde seine Arbeit neben einer Reihe von Arbeiten Marcel Broodthaers in der IKOB, Museum für Zeitgenössische Kunst, in Eupen gezeigt.

Die Ausstellung STORAGE FOR DISTORTED MATTERS (Case CG / NGJ) – „Speicher für verwandelte Materie“ in der Neuen Galerie Landshut ist Teil dieses Speichers, eine Installation über die Erinnerung Grootjans anhand seiner verstorbenen Eltern.
Grootjans hat alle Kleider seiner Eltern zusammengetragen. In der Neuen Galerie wird diese Kleidung gewaschen. Das Wasser wird gesammelt und in Flaschen abgefüllt. Diese werden wiederum – als Teil dieses Work in Progress – im Museum Bommel van Dam (NL) gezeigt werden, außerdem in der Ausstellung „Kunst- und Wunderkammer – Revisited“ in Landshut.

Einfuehrung duch die Kuratoren
Dorien Eggink & Paul Hagenaars

Willkommen zur achten Auflage im Austausch zwischen der Stichting Idee-fixe aus Breda und der Neuen Galerie Landshut.
Wir stellen Ihnen heute den Künstler-Philosophen Loek Grootjans vor, der in Breda und Vlissingen, Holland lebt.

Die Installation, die Loek Grootjans hier zeigt, dreht sich um Erinnerungen. Er nennt sie “Speicher für verwandelte Materie”.

Unser Universum besteht aus Erinnerungen. Wir können bis zu den Anfängen unserer Zeit zurückschauen. Erinnerungen sind über das ganze Universum verstreut.
Hier auf unserer Erde können wir aber auch die Erinnerungen vergangener Zeiten um uns wahrnehmen. Wir können die Repräsentationen verlorener Zivilisationen finden, wir können erfahren, wie Pflanzen oder wie Bäume aus verlorenen Zeiten von ihre Entwicklung erzählen.
Auch Loek Grootjans bewahrt Erinnerungen für uns. Das Projekt begann er 2008. Wie bei “Lost light in Case PM” (verlorenes Licht im Fall PM), wo er nach dem “verlorenen Licht” der Gemälde von Piet Mondriaan forschte.
Oder beispielsweise in dieser Installation in der Neuen Galerie. Hier extrahiert er Erinnerungen an seine verstorbenen Eltern, und er versucht, diese Erinnerungen im Form von übrig gebliebenen Molekülen zu bewahren, die noch in der Kleidung seines Eltern erhalten – sind als eben “verwandelte Materie”.

Loek Grootjans wäscht die Kleider und sammelt das Wasser, in dem die Reminiszenzen seiner Eltern aufgelöst sind. Er füllt das Wasser in Flaschen ab, etikettiert diese und archiviert sie, als ob er sie für spätere Zivilisationen aufbewahren wurde die dann alle möglichen Informationen daraus ziehen wurden. Möglicherweise Informationen, die wir jetzt noch gar nicht verstünden.

Paul Hagenaars & Dorien Eggink

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