NGLA bei augsburg contemporary – Angelika Hoegerl trifft Claudia Desgranges

Claudia Desgranges · Angelika Hoegerl

Schnittstellen

Art X Augsburg zeigt vom 16. Juni bis 20. Juli 2024 im Projektraum augsburg contemporary Arbeiten von Claudia Desgranges und Angelika Hoegerl
Mit „Schnittstellen“ geht das Netzwerkprojekt „Art X Augsburg“ in die nächste Runde.
Vom 16. Juni bis 20. Juli 2024 ist die Ausstellung im Projektraum augsburg contemporary in der Bergstraße 11 in Augsburg-Göggingen zu sehen.
Kooperationspartner ist dieses Mal die Neue Galerie Landshut, die Arbeiten von Angelika Hoegerl zeigt. Die gastgebende Galerie Zweigstelle Berlin präsentiert Werke von Claudia Desgranges.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Sonntag, 16. Juni um 11.00 Uhr sind Angelika Hoegerl und die beiden Kuratoren Franz Schneider (NGLA) und Andreas Stucken (ZB) anwesend. Es besteht die Gelegenheit zu einem Künstlerin- / Kuratorengespräch.



Claudia Desgranges
Claudia Desgranges (*1953, lebt und arbeitet in Köln) ist in Ihrer Malerei beeinflusst vom abstrakten Expressionismus, der Farbfeldmalerei und dem amerikanischen Minimalismus. Der Bildträger der Arbeiten ist Aluminium, das unsichtbar mit Abstand gehalten auf den Ausstellungswänden flach zu schweben scheint. Der Untergrund schimmert mit metallenen Reflexen durch zarte Farbschichten und entfaltet ein eigenes Vexierspiel des Lichtes und der Farben.

Zeitstreifen und Composite Paintings gehören zu den markantesten Werkgruppen von Claudia Desgranges. In ihren Zeitsreifen komponiert die Künstlerin oszillierende Farbsequenzen und Leerräume, die je nach tagesform eher flächig oder im Stakkati erscheinen. In den Composite Paintings bringt die Künstlerinzwei oder mehr bemalte Aluminiumplatten zu einer Bildkomposition zusammen. Der meist unterschiedliche Abstand der Platten zur Wand unterstreicht die Tiefenwirkungder Arbeiten und ihre Objekthaftigkeit. Die Serie der Rough Cuts, die bei augsburg contemporary gezeigt wird, besteht aus einzelnen „Farbschnitten“, die zu einer Komposition zusammengefügt werden. Allein durch die lasierende Überlagerung einiger sehr breiter, durchgezogener Pinselstriche generiert das Material Farbe von selbst einen Reichtum feinster Farbmodulationen und Kontraste wie hell – dunkel, leuchtend – stumpf, warm – kalt. Die fast monochromen Flächen erscheinen schwebend, unendlich, und immateriell. Sie wirken als farbige Gesamtkomposition, aber auch als Einzelbilder und erzeugen gegensätzliche Assoziationen wie Nähe und Weite, Flüchtigkeit und Bewegung, Gegenwart und Unendlichkeit.


Angelika Hoegerl
Die Arbeiten von Angelika Hoegerl (*1962, lebt und arbeitet in Utting am Ammersee) zeichnen sich durch eine geometrische Formensprache aus, die auf der intensiven Auseinandersetzung mit historischen Architekturplänen, insbesondere Grundrissen gotischer Kathedralen, beruht. Sie erforscht die grundlegenden Prinzipien der Gewölbebaukunst, indem sie die Systeme der Kreuzrippengewölbe analysiert und so die architektonischen „Essenzen“ unserer Baugeschichte freilegt.
Verschiedene Kreuzrippenstrukturen und Gewölbekreuzungen, die aus Grundrissen extrahiert werden, modifiziert und kombiniert sie zu Wandreliefs. In ihren neueren Arbeiten verbindet sie die wesentlichen Elemente der mittelalterlichen Gewölbearchitektur mit den modernen Tragwerkskonstruktionen des italienischen Baumeisters Pier Luigi Nervi. Die Leichtigkeit dieser raumgestaltenden Elemente setzt sie vorwiegend mit textilen Materialien um, die sie zur Verkleidung und Ummantelung ihrer architektonischen Strukturen verwendet. Dabei treffen Materialien wie z.B. Kunstleder-Autohimmelstoff auf hellblauen Samt oder auch Dachpappe wird mit glänzenden Futterstoffen kombiniert.
Ein weiteres textiles Material ist transparente Organza-Seide in zarten Farbtönen, die sie wie das Transparentpapier der Architekten nutzt und darauf in mehreren Schichten übereinander liegende Grundrisszeichnungen anfertigt, die ein zusätzliches Genre in ihrem Werk darstellen. Die sichtbaren Überlagerungen der Zeichnung und der Stofffasern ergeben einen Moiré-Effekt, der zudem aus bestimmten Perspektiven eine plastische Wirkung erzeugt.

Geöffnet ist die Ausstellung im Projektraum augsburg contemporary, Bergstraße 11, 86199 Augsburg, während der Eröffnung am Sonntag den 16. Juni von 11 bis 16 Uhr und anschließend bis 20. Juli jeweils freitags und samstags von 14 bis 17 Uhr sowie nach Vereinbarung.
Kontakt: Zweigstelle Berlin | Fon: +49(0)8251/871630 | Mail: info@zweigstelle-berlin.de
Infos zum Projekt und Terminvereinbarung: www.augsburg-contemporary.de
„Art X Augsburg“ ist ein loses Netzwerkprojekt für Bildende Kunst im Projektraum augsburg contemporary in Augsburg-Göggingen. Die gastgebende Galerie Zweigstelle Berlin sowie kulturelle Institutionen und Galerien aus Augsburg und Umgebung zeigen jeweils paarweise neue Positionen.

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