Raimund Reiter

Flüchtige Orte


Was in den Bildern erkennbar ist, erinnert an Fahrten durch endlose Vororte und Randbezirke, an Gebäude, die weder geographisch zu lokaliseren sind, noch in ihren Funktionen indentifizierbar oder gar als bergende Behausung erlebbar. Es sind Orte, oder besser Nicht-Orte des Durchgangs, des Transfers, und die durchgehende Unschärfe und das Ausschnitthafte der Bilder verstärken den Eindruck des Flüchtigen. Die bildnerischen Mittel, die der Künstler hier anwendet, sind die der Fotografie oder des Films, seine Technik allerdings ist die der Radierung. Dieses extrem zeitaufwändige Verfahren bewirkt, im Widerspruch zu den Bildmotiven, eine Verlangsamung, eine Verlängerung dieses flüchtigen Augenblicks; eine Slow Motion, die schmerzhaft erfahren lässt, wie schwierig eine Schärfung und Fokussierung unseres Blicks in einer Zeit inflationärer medialer Bildproduktion geworden ist.

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