Verena Freyschmidt · Tilmann Zahn – Verwandlung und Stille

20. Januar – 11. Februar 2024

Eröffnung: Freitag, 19. Januar, 19:30 Uhr

in Zusammenarbeit mit Galerie Nanna Preußners, Hamburg


VERENA FREYSCHMIDT

Die künstlerische Arbeit von Verena Freyschmidt (*1975) bewegt sich im Bereich von Zeichnung, Malerei und Wandinstallation. Sie verwendet vorwiegend Papier, Schere und Farbe. Ihre mit Tusche und Farbstiften gezeichneten Linien, Strukturen und Formationen sind Gesehenem und Erinnertem entnommen, das sie in neue Zusammenhänge setzt. Es entstehen teilweise großformatige Papierschnitte, die gleichermaßen freie künstlerische Schöpfungen sind wie Anmutungen an die Natur. Gleich organischen Prozessen erobern fraktale Zufallsstrukturen, die durch Schütten und Abdrücken von Farbe entstehen, wachsend den Raum, Schicht für Schicht werden die Strukturen bearbeitet und am Schluss beschnitten. Bei ihr entsteht Raum durch Schnitte und Überlagerungen des Papiers.
Nach dem Studium der Geschichte und Kunstpädagogik in Gießen hat sie Kunst studiert, erst in Mainz, im Anschluss an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Helmut Federle.

Polychrome Rhizome, 2019, Tusche und Farbsift auf beschnittenem Papier, montiert auf Papier, 50 x 40 cm
Red Rhizome VII, 2022, Tusche und Farbsift auf beschnittenem Papier, montiert auf Papier, 50 x 40 cm

Filmporträt Verena Freyschmidt


TILMANN ZAHN

„Für Tilmann Zahn ist die Farbe ein starker Bedeutungsträger und zentraler Aspekt der künstlerischen Komposition. Gleichzeitig ist die Farbigkeit seiner Arbeiten nicht das Ergebnis eines klassischen Malaktes, sondern das Resultat eines Vorgangs, der sich vom Künstler nicht in allen Einzelheiten steuern lässt: Büttenpapier wird in Ölfarbe getränkt, bis es vollständig von ihr durchdrungen ist. Die Eigendynamik dieses Prozesses hinterlässt eine Färbung, in der die Tiefe des Farbtons variiert und fleckige Spritzer zurückbleiben.
Tilmann Zahn zeichnet feine Linien auf das Papier, und es bildet sich ein Lineament aus Bleistift und Graphit als Spur eines Aktes, der als Geste des Einschreibens betrachtet werden kann. Zeichnung und Linie sind somit Ausdruck gedanklicher wie emotionaler Eingebungen und künstlerischer Visionen. Sie sind Äusserungen zwischen Andeutung und Konkretem. Manchmal sind Buchstaben und Textfragmente lesbar, oft jedoch nur rekonstruierbar – und meistens nicht einmal das … Er überlässt uns der Abfolge von gedanklichen Verknüpfungen, die sich aus hoffnungsvollen Utopien und glanzvollen Träumen ebenso speisen wie aus der verhängnisvollen Absurdität der Hybris – es bleiben Erkenntnis und Wehmut…“

Paula von Sydow, 2014

Trümmerstück 27, 2022, Bleistift, Graphit und Öl auf gerissenenem Papier, 60 x 50 cm
Trümmerstück 26, 2022, Bleistift, Graphit und Öl auf gerissenenem Papier, 60 x 50 cm
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