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Esmee Seebregts & Roland Maas

Esmee Seebregts & Roland Maas

Kuratiert von Dorien Eggink und Paul Hagenaars, Breda, NL

Eröffnung am Freitag, 6. Mai 2016, 20:00

Seit nun bereits 14 Jahren sind Künstler aus den Niederlanden, aus Breda, Rotterdam, Amsterdam und Leiden in Landshut zu sehen. So lange währt nun der regelmäßige Künstleraustausch zwischen der Neuen Galerie Landshut und der Stichting Idee Fixe, Breda. In den nächsten drei Wochen sind Künstler aus Breda gleich zweimal zu sehen: Am kommenden Freitag eröffnet die Neue Galerie Landshut Ihre Ausstellung mit Arbeiten der Malerin Esmee Seebregts und dem Objektkünstler Roland Maas, ab Samstag sind dann zwei niederländische Fotokünstler in der Galerie Litvai zu sehen.


Esmee Seebregts Werk ist eine Ode an die Farbe. Sie konzentriert sich ganz auf die Stärke der Farbe, die sie verwendet und die sinnliche Wahrnehmung anstößt. Ein wesentlicher Teil ihrer Arbeit ist die sorgfältige Vermischung ihrer eigenen Ei-Temperafarbe. Diese intensive Beziehung zu den Materialien erlaubt ihr, in ihren Arbeiten auf jegliche Repräsentation zu verzichten. Im Mittelpunkt steht allein die Farbe: Sie strahlt in enormer Intensität; ihre Erscheinung ist Zweck genug, dank der Farbintensität der Pigmente und der Leuchtkraft des Bindemittels. In ihren Video-Performances überführt sie diese Farberfahrung in einer weitere, körperliche Dimension.


 

Seit 2011 kombiniert Roland Maas Keramik mit technischen Gebrauchsmaterialien. Daraus entwickelten sich wie von selbst maschinenähnliche Gebilde. Sie sehen aus wie stillgelegte Roboter, die ihre Funktion verloren zu haben scheinen, die ins Abseits gedrängt wurden, als ob sie Überreste einer anderen Generation seien.
Die Arbeiten von Roland Maas sind in erster Linie visuelle Anreize an unsere Phantasie, und gerade das könnte ihre neue Funktionalität sein; seine „Maschinen“ bilden den Startmotor, der unsere Vorstellungskraft in Kraft setzt.

Die Ausstellung der beiden Künstler wird am kommenden Freitag, 6. Mai um 20:00 Uhr im Gotischen Stadel auf der Mühleninsel eröffnet. Die Einführung sprechen Dorien Eggink und Paul Hagenaars von Stichting Idee Fixe, Breda.
Geöffnet ist die Ausstellung bis 22. Mai, donnerstags bis sonntags von 15:00 bis 18:00 Uhr.

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TISSUE – verdichtete Zeit

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Eröffnung: 28. April 2016, 19:00 Uhr

Ausstellungsdauer: 29. April – 26. Mai 2016

Di – So 14:00 – 18:00 Uhr; Sa 10:00 – 12:00/14:00 – 18:00 Uhr

 

 

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Stefan Wischnewski, Rose Stach, Simone Braitinger, Angelika Högerl, Alexandra Hendrikoff, Susanne Thiemann, Masayo Oda, Burkard Blümlein, Nicola Hanke. Außerdem dabei: Diane Meyer, Monika Linhard und Johanna Schweizer

 

TISSUE – VERDICHTETE ZEIT

Diese Ausstellung unternimmt den Versuch, die Techniken des Strickens und Häkelns, des Webens und Flechtens, des Stickens und Nähens vom Geruch des Praktischen und eher Kunsthandwerklichen zu befreien und andere Sichtweisen anzubieten.

Sie versammelt dazu Künstlerinnen und Künstler, die mit diesen Techniken arbeiten und sie dabei zugleich „gegen den Strich bürsten“: Sie stellen deren intendierte Funktion in Frage, entlassen sie aus ihrer zweckgebundenen und dienenden Rolle und legen ihre metaphorischen, poetischen und subversiven Potentiale frei.

Dass sie dabei in fremde Erwartungs-Zonen und besetzte Bedeutungs-Areale eindringen, ist unvermeidlich. Dennoch oder gerade dabei bleibt immer ein wesentlicher Aspekt all dieser Techniken  unmittelbar erhalten: In ihren Geweben verketten sich die Fäden der gewidmeten Zeit, in ihren Maschen und Ösen verfangen sich Hinwendung und Hingabe, in ihren Knoten und Schlingen sammeln sich die Hoffnungen und Ängste, die Wünsche und Enttäuschungen von Weber/in und Empfänger/in. Im Gewebe sind so immer auch das Ich und das Du eingewoben. Tissue – it is you.

TISSUE---Verdichtete-Zeit

 

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Doris M. Wuergert & Esther Rutenfranz – Klare Verhältnisse

Blick in die Ausstellung

27. Februar bis 20. März 2016
Donnerstag bis Sonntag 14 –17 Uhr
20. März, 18:00 Uhr: Finissage mit tänzerischer Überraschung

Die Motive von Doris Würgerts Projektionen sind Tänzerinnen und Boxer in Bewegung, doch sind diese Bewegungen unnatürlich verlangsamt, und deren Gesten zielen scheinbar ins Leere; es sind Handlungen, die jedes versichernden Zusammenhangs entbehren, ja aus Zeit und Raum enthoben sind. Wie auf einer imaginären Bühne bieten sie sich dem Betrachter dar und entziehen sich zugleich, zwischen Authentizität und Künstlichkeit, zwischen Realität und Traum oszillierend. Ihre Interieurs wiederum verweigern sich jeder eindeutigen Einordung: Die Gefäßdarstellungen auf Simsen überwältigen den Betrachter durch ein enormes Blow Up und entschwinden ihm im gleichen Augenblick, indem sie gleichsam in den Bilduntergrund hinein verblassen. Die Raumsituationen wiederum sind collagierte Mehrfachaufnahmen, die in minimalen Perspektivwechseln eine Szenerie völlig realistisch wiedergeben und zugleich durch diese leichten Verschiebungen ins Schwanken bringen.
In atmosphärisch und emotional aufgeladenen Szenen kollidiert immer wieder die Suche nach der einen, vollendeten Bewegung, nach der präzisen und perfekten Darstellung mit dem Unfertigen, dem Vorläufigen und Defekten und verweist in diesen Spannungsfeldern auf die Schönheit des Vergeblichen.

Brechungen, Perspektivwechsel und Spiegelungen findet man in Esther Rutenfranz‘ Bildern. In einer Serie von Bäumen etwa werden diese von einer imaginären Wasseroberfläche reflektiert, wobei die Reflexionen wirklicher scheinen als die Bäume selbst und das Bild ins Kippen bringen. In ihren Porträts bieten sich die Personen oft in schwer durchschaubaren Posen und Bewegungsmomenten dar; sie scheinen wie Schnappschüsse aus einem Zusammenhang gerissen und vermitteln einen schattenhaften, unwirklichen Eindruck.
Tatsächlich sind es Bilder aus der Vergangenheit, die Porträtierten sind längst um Jahrzehnte älter, und nur die Bildträger – Wachstuch alter Tischdecken oder Kindertaschen – deren Motive sich mit den Porträts vermengen, sind noch präsente Gewähr des Gewesenen, das aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Wie enthüllt sich im Vergangenen das Zukünftige, wo ist im Hier und Jetzt das Vergehen bereits angelegt – bei Esther Rutenfranz’ malerischen Arbeiten verschränken sich Raum und Zeit zu einem undurchdringlichen Geflecht, als wollten sie Albert Einsteins Satz belegen, dass selbst der Tod nur eine optische Täuschung sei.
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