Kategorie: Ausstellung

Fu Rao

Malerei, Zeichnung, situative Rauminstallation

Fu Rao (geb. 1978 in Peking) arbeitet in den Medien Zeichnung, Performance und Installation. Motive seiner gegenständlich erscheinenden Zeichnungen sind Alltagsgegenstände, Köpfe und Situationen, die abgesehen von Farbakzenten in Schwarzbraun gehalten sind. Bei dem Malmittel handelt es sich nicht ausschließlich um Tusche, sondern auch um Sojaöl und Bitumen. Sein Experimentieren mit den Löslichkeitsgraden dieser Flüssigkeiten auf Papier korrespondiert mit der prozesshaften Arbeitsweise, der seinen Zeichnungen zugrunde liegt. Das Motiv entwickelt sich auf dem Papier, zusammengesetzt aus ausgewaschenen Flächen, großzügigen Schwüngen, kleinteiligen Aneinanderreihungen und Überlagerungen von rechteckigen Pinselspuren. Auf der Ebene der Schaffung von Sonderwesen vor bloßem Grund oder in der Natur scheint er ein Verwandter Paul Klees als Zeichner zu sein. Wo dieser jedoch bei der Arbeit an seinem Kosmos verharrt, wendet sich Fu Szenarien zu, die in der Lebenswelt einer Wohnung zwischen Badezimmer und Wohnzimmer ihre Bezugsgröße haben. Dadurch, dass die Konturen von Gegenständen und Dingen vor den Augen des Betrachters sinnlich verschwimmen entsteht der Eindruck von einer gewissen Märchenhaftigkeit. Der Text dieser Märchen mit ironisch-einsam morbiden Unterton kann jedoch nicht mehr von den Gebrüdern Grimm gesammelt werden, oder nachträglich in des „Knaben Wunderhorn“ Eingang finden.

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Cheng Chang Wei

Shadow (Video-Projektion)

Cheng Changwei (geb. 1973 in Qujing) arbeitet in den Medien Skulptur und Video. Würde man von den Tätigkeiten, die er in seinem 2003 entstandenen Video mit dem Titel „Shadows“ ausübt, könnte man zu dem Schluss kommen, dass er vornehmlich konzentriert in einem chinesischen Buch liest und in einem Atelier an der Modellierung von Büsten aus Ton arbeitet. Wesentlich ist nicht die Tatsache, dass er diese geradezu archaischen Tätigkeiten kognitiver und manueller Bildung ausübt, sondern vor welchem zeit- und mediengeschichtlichen Hintergrund. Dessen forcierte Totaldurchdringung der privaten und öffentlichen Lebenswelten aus überwiegend kommerziellen Interessen bis hin zur Ununterscheidbarkeit zwischen gelebter Realität und inszenierter Medienwelt, dessen Lust an Konsum, Sexualität, Gewalt, Totalzerstörung, Mutation, Exzess und Selbstinszenierung zieht in einer durchlaufenden, übergangslosen Überblendung innerhalb der Videosequenz in grellen Farben, Schriftfetzen und lauten Geräuschen hinter Cheng Changwei vorbei. „Das Leben des infamen Menschen“ (Michel Foucault), das auf Videobändern, CDs und DVDs greifbar ist bildet die Folie vor der sich Cheng Changwei selbstbewusst als Künstler positioniert. Verarbeiten kann man alle diese Eindrücke nicht. Man kann sie zusammentragen, schneiden und in eine Ordnung bringen, in deren zeitlicher Folge sich die zugrunde liegenden, urmenschlichen Themen und Lüste in ihrer Stosskraft ausbalancieren. Es geht nicht um Revolte, Manifeste und Pamphlete, sondern um die konkrete Suche nach dem Umgang mit dieser Flut ohne Kraftverschwendung, auf dass sich die pragmatischerweise notwendige Ruhe wieder einstellen kann, die man zum individuellen Weiterarbeiten und zur Selbstbehauptung in einer gesellschaftlichen Umbruchszeit innerhalb Chinas braucht, deren Ende noch nicht absehbar ist.

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Archiv 2005

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Martin Paulus
DIE ALBEN


Martin Paulus DIE ALBEN

Erzählung mit Malerei

144 Seiten, 26 Abbildungen, Fadenheftung,
Hardcover mit Schutzumschlag
24,90 €
33 Exemplare mit Original-Radierung
90.- €
triptychon literaturverlagBuchpremiere (Erscheinungsdatum: 09.12.2005)
Lesung: Samstag, 10. Dezember 2005, 19:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung: 20:30 Uhr11. Dezember – 18. Dezember 2005
do – so 14:00 – 17:00 UhrErscheinungstermin: Herbst 2005Erzählung mit Malerei
144 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Fadenheftung, Hardcover mit Schutzumschlag

Stefan Schessl

Neue Bilder

22. Oktober – 13. November 2005
do – so 14:00 – 17:00 UhrAchtung! Führung durch die Ausstellung verschoben auf
Sonntag, 13. November, 15.00 Uhr

Junge chinesische Kunst
an der Schnittstelle zwischen Ost und West


JUNGE CHINESISCHE KUNST

Cheng Changwei, Fu Rao, Chen Qiulin, Hauchun Kwong, Jiang Jing, Jing Fang Li, Lei Yan, Shen Qin, Tao Yini, Xianwei Zhu, Xie Qi, Yi Sun, Zhang Qiong Fei, Zhangwei Ghuo, Zhao Bin

im Marstall Landshut, Ländgasse 127

Eröffnung: Freitag, 07. Oktober 2005, 19.00 Uhr
Einführung: Stefanie Manthey, München

08. Oktober – 30. Oktober 2005
do, fr u. so 15.00 – 18.00 Uhr, sa 11.00 – 13.00 u. 15.00 – 18.00 Uhr

Führung durch die Ausstellung: Sonntag, 16. Oktober 2005, 15.00 Uhr
Finissage: So, 30. Oktober 2005, ab 15.00 Uhr

Veranstalter:
Neue Galerie Landshut e. V.
Kunstverein Landshut e. V.
Galerie in Bewegung e. V.
im Rahmen der China-Wochen des KulturFensters Landshut

Dank an:
Peter Haarpaintner, Landshut,
Prof. Dr. Cornelia Güdemann, Stuttgart
Tao Yini, Dresden

15 chinesische Künstler an der Schnittstelle zwischen Ost und West
aus München, Stuttgart, Dresden, Kumming/ Provinz Yunnan, Quingdao/ Provinz Shendong

Cheng Chang Wei, Fu Rao, Chen Qiulin, Hauchun Kwong, Jiang Jing, Jing Fang Li, Lei Yan, Shen Qin, Tao Yini, Xianwei Zhu, Xie Qi, Yi Sun, Zhang Qiong Fei, Zhangwei Ghuo, Zhao Bin

Out of the Blue

Kollaboration mit stichting idee fixe – 16. September bis 09. Oktober 2005


Simon Kentgens and Håvard Øyen

Eröffnung: 16. September 2005, 20:00 Uhr

‘Out of the blue’ is an installation created by the Dutch and Norwegian artists Simon Kengens and Håvard Øyen. With their use of blue-screens, video and strange objects, the artists create an absurd version of reality. Private footage mixed with national symbols are abstracted into a new, strange world: a world were Dutch sheep can fly over Norwegian mountains, fjords flow pleasantly along the dikes and a German viewer might suddenly appear in the middle of Breda. Simon Kentgens (1978, Waalwijk, Netherlands) studied fine arts at the art-academy St.Joost in Breda (NL) and received his master degree at Post-St.Joost Breda (NL). Kentgens lives and works in Breda. Håvard Øyen (1972, Bærum, Norway) studied fine arts and graphic design at the art-academy St.Joost in Breda (NL) and received his master degree in fine-arts at Post-St.Joost Breda (NL). Øyen lives and works in Breda.

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Sabrina Hohmann
Stapel und Herde

Eröffnung: Freitag, 10. Juni 2005, 20.00 Uhr

11. Juni – 03. Juli 2005
do – so 15.00 – 18.00 UhrFührung durch die Ausstellung:
Sonntag, 19. Juni, 15.00 Uhr

Peter Frisch und Alexandra Hendrikoff
Skulpturen

Eröffnung: Freitag, 29. April 2005, 20.00 Uhr

Einführung: Stefanie Manthey

30. April – 21. Mai 2005
do – so 15.00 – 18.00 Uhr

Führung durch die Ausstellung:
Sonntag, 15. Mai, 15.00 Uhr

Alexandra Hendrikoff und Peter Frisch wählen eine handgemachte Sprache der Dinge, in denen Körperlichkeit und Sinnlichkeit selbstverständliche Bestandteile sind. Ihre Arbeiten ziehen das Auge in den Winkel, wo die Sprache versagt. Hier wird das Verhältnis von Sichtbarkeit und Sprache neu festgelegt.
„Das bildhauerische Tun, sich plastisch, sinnlich begreifbar, zu formulieren ist für mich eine >weltbedingte< Selbstverständlichkeit. Denn am Anfang war kein Wort, sondern es war nass, nass und pulsierend.“ (A. Hendrikoff)
Immer mehr verlagert sich die Intention vom klassischen bildhauerischen Ansatz, “die Materie zu formen“ hin zum Prozess des Zuhörens und Wahrnehmens des Wesenhaften und seinem Rhythmus, das der Materie, dem Anfassbaren, innewohnt.

Kunst trifft Medizin
FLOURISH

Kunstverein Landshut und Neue Galerie Landshut in der Glasdachhalle des Klinikums Landshut

21. Mai – 03. Juni
täglich 08:00 – 20:00 UhrDie beteiligten Künstler:
Ursula Bolck-Jopp
Aldo Canins
Wolfgang Ellenrieder
Alexandra hendrikoff
Angelika Högerl
Sabrina Hohmann
Kazuhiko Kakegawa
Stephan Quenkert
Heiner Riepl
Susi Rosenberg
Veronika Veit
Georg Wirsching
Uli ZwerenzIn Kooperation der orthopädischen Abteilung des Klinikums mit dem Kulturamt der Stadt Landshut
Kuratiert vom Kunstverein Landshut und der Neuen Galerie Landshut e. V.

Adidal Abou-Chamat
close encounters


Fotografie und Video-InstallationEröffnung: Freitag, 18. März 2005, 20:00 Uhr
Ausstellungsdauer: 19. März – 10. April
(Do – So 14:00 – 17:00 Uhr)
Führung durch die Ausstellung: Sonntag, 03. April 2005, 15:00 Uhr

Martin Paulus
Lichtreise

Abb: „Flieger (klein)“, 2004, Öl auf Nessel, 7,8 cm x 14,8 cm

Eröffnung: Freitag, 28. Januar 2005, 20:00 Uhr

29. Januar – 20. Februar 2005

Führung durch die Ausstellung: Sonntag, 13. Februar, 15:00 Uhr

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Alan Sonfist

Map View

Alan Sonfist: History and the Landscape

Alan Sonfist was among the very first artists in the late 1960s to conceive of ecological and environmental functions as the subject matter of aesthetic creation. Unlike the earth artists of the 1960s and 1970s who saw the landscape as a field for formal modification, Sonfist has been concerned with preservation and renewal of the environment. His principal strategy has been to provide actual examples of the natural environment that existed prior to human intervention. To this end, Sonfist in the 1960s developed the „time park“ and the „narrative park,“ actual natural settings which use period vegetation and plantings that evoke in artful fashion the history of specific sites. Sonfist’s repertory of form and material is wide, ranging from rock and metal structures to earth cores, mud paintings, earth tiles, bronze castings of tree forms and, most recently, collage paintings of species of endangered trees.

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salon11

Heimspiel

Diskussionsabend über Möglichkeiten von Heimat heute im Rahmen der Ausstellung „StadtLAge2004- Räume.Ränder.Zentren“ in der Neuen Galerie Landshut.
Die Welt wächst zusammen und im Zuge dieser Bewegung, erscheint Heimat als
ein facettenreiches Spiel: Heimweh, kollektive Erinnerung, das private
Selbstverständnis, sich mit Fremden verbunden fühlen… Und zugleich sind die eigenen Wurzeln in Sprache, Kultur und Tradition präsent und Teil des Bewußtseins. Diese Ambilvalenz möchten wir mit Blicken nach Hause beleuchten.
Es sollen zeitgenössischen Ideen über Identitäten in den Städten, eventuell
nicht ortsgebundenen Heimatvorstellungen, der Marke Heimat und neuen
Visionen zu Heimat in einer künstlerischen und popkulturell- philosophischen Sicht vorgestellt und entdeckt werden.
Die angehenden Kulturarbeiterinnen Clara Meister, Anna Schneider und Uli
Seifert aus Berlin und das Team der Neuen Galerie Landshut e. V. laden am 8. Juli in die Neue Galerie Landshut ein. Als Diskussionsgäste werden Spunk Seipel (Galerie 3630/ Berlin), Reinhold Böh (Marketingspezialist/ München), Adidal Abou-Chamat (Künstlerin/ München), Daniel Bräg (Künstler/München) und Simone Schirmer (Atomic Cafe/ München) erwartet.
Die Kulturarbeiterinnen veranstalten eine Salon-Reihe zu aktuellen Themen und möchten den Abend nicht als eine Form der Talkshow verstanden wissen, sondern als eine lockere Gesprächsrunde. Der salon soll Raum zu aktuellen Diskussionen geben, bei welchem die persönliche Involvierung der Gäste, sowie der Veranstalterinnen und Zuschauer ein wesentlicher Teil ist.
Der salon ist in Potsdam ein erfolgreiches Format und sucht sich nun eine neue Heimat in Landshut.
Hier wird ab 18.30 Uhr am Ufer der Isar ein Picknick veranstaltet (Essen bitte selbst mitbringen) und um 20.00 Uhr zum salon eingeladen.

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Raimund Reiter

Flüchtige Orte


Was in den Bildern erkennbar ist, erinnert an Fahrten durch endlose Vororte und Randbezirke, an Gebäude, die weder geographisch zu lokaliseren sind, noch in ihren Funktionen indentifizierbar oder gar als bergende Behausung erlebbar. Es sind Orte, oder besser Nicht-Orte des Durchgangs, des Transfers, und die durchgehende Unschärfe und das Ausschnitthafte der Bilder verstärken den Eindruck des Flüchtigen. Die bildnerischen Mittel, die der Künstler hier anwendet, sind die der Fotografie oder des Films, seine Technik allerdings ist die der Radierung. Dieses extrem zeitaufwändige Verfahren bewirkt, im Widerspruch zu den Bildmotiven, eine Verlangsamung, eine Verlängerung dieses flüchtigen Augenblicks; eine Slow Motion, die schmerzhaft erfahren lässt, wie schwierig eine Schärfung und Fokussierung unseres Blicks in einer Zeit inflationärer medialer Bildproduktion geworden ist.

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Theda Radtke

speculum


Die Installation besteht aus vertikal angebrachten Lamellen, die auf ihrer Vorderseite verspiegelt und auf ihrer Rückseite mit dem Motiv einer Schaufensterpuppe versehen sind. Die Lamellen sind leicht schräg gestellt. Das versteckt angebrachte Motiv ist aufgesplittet und lässt sich nur mit Hilfe der Spiegelungen erspähen.

(…) Der Betrachter wird mit in das Werk aufgenommen. Er bleibt nicht außerhalb, sondern er füllt es mit seinem Spiegelbild, verändert es und vollendet es in jedem Moment in einer Interaktion.
Theda Radtke hat ihre Installation in die Umgebung der Fußgängerzone integriert und erst indem die Arbeit sich einfügt wird sie für den Vorübergehenden zur plötzlichen Irritation. Sie wirkt gerade in ihrer Anpassung subversiv. (…)

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